Stöckheim ist ein kleiner Ortsteil der Gemeinde Rohrberg in der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel, Sachsen-Anhalt.
Lage
Stöckheim ist ein Straßendorf mit einer Kirche, etwa drei Kilometer westlich von Rohrberg und 19 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Salzwedel gelegen. Westlich des Dorfes befinden sich das Waldgebiet Hörsten und die Königsberge.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Stöckheim stammt aus dem Jahr 1357. Diese urkundliche Erwähnung des Ortes Stöckheim im Jahr 1357 veranlasste die Einwohner im Jahr 2007 eine Feier anlässlich 650 Jahre Stöckheim stattfinden zu lassen.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahl hat sich im Laufe der Jahre verändert. Im Jahr 2023 lebten etwa 130 Menschen in Stöckheim.
Kirche
Die evangelische Dorfkirche Stöckheim ist ein rechteckiger, im Kern romanischer Feldsteinsaal mit einem Westquerturm.
Friedenseiche
Bis vor einigen Jahre stand, mitten auf der Kreuzung zwischen Rohrberg, Mehmke und Lüdelsen die Stöckheimer Eiche, eine sogenannte Friedenseiche und prägte Jahrzehnte lang das Dorfbild. Als Friedenseiche werden die Eichen bezeichnet, welche als Gedenkbäume gepflanzt worden sind, zum Gedenken an einen gewonnenen Krieg und den folgenden Frieden an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Das Pflanzen von Friedenseichen fand überwiegend an zentralen Plätzen oder auf geeigneten Grünanlagen in den betreffenden Orten statt. So auch in Stöckheim, hier zentral im Kreuzungsbereich, in der Mitte des Dorfes. Die im Jahr 2024 frei gewordene Fläche wurde bepflanzt und trägt auf diese Weise nun zur Verschönerung des Dorfbildes bei.
Hünengrab bei Stöckheim
Das Großsteingrab Stöckheim ist eine jungsteinzeitliche megalithische Grabanlage und befindet sich kurz hinter dem südlichen Ortsausgang von Stöckheim, östlich der Straße nach Lüdelsen. Es handelt sich hierbei um ein gut erhaltenes Ganggrab mit einem Deckstein, sieben Wandsteinpaaren und einer Umfassung. Es gilt als eines der schönsten Anlagen, auf der sogenannte Megalith-Route in der westlichen Altmark dieser Art und nicht nur in Sachsen-Anhalt, sondern in ganz Deutschland. Für Bestattungen errichtet wurde die, im Volksmund auch als Hünengrab bezeichnete. Der in Längsrichtung aufliegende Deckstein, ist mit 4,5 Metern Länge und 2,9 Metern Breite, heute der größte Deckstein der ganzen Altmark. Sein Gewicht wird auf 22 Tonnen geschätzt und besteht aus einem grobkörnigen Granit, der mit größeren Feldspatkristallen durchsetzt ist.
Sage zum Riesen Goliath und dem Hünengrab Stöckheim
Es ranken sich zahlreiche Sagen und mündliche Überlieferungen, um den Riesen Goliath und um das Hünengrab bei Stöckheim. Im Volksmund wird das Hünengrab als Grabstätte des biblischen Riesen Goliath beschrieben. Der gewalttätige und erbarmungslose Riese Goliath wurde allein durch den Mut und das Geschick eines Hirten Jungen, den er als Gegner gar nicht anerkennen wollte, überwunden und getötet. Da Goliath in seinem goldenen Sarg beerdigt im Heiligen Land keine Ruhe fand, war er auf der Suche nach einer neuen Ruhestätte, welche er in der Altmark- zwischen Hügeln, einer schönen Ebene nahe dem heutigen Dorf Stöckheim fand.
Blickfang für das Dorfbild: „Goliath“
Am 30.4.2024 fand am frühen Abend die feierliche Einweihung der Holzfigur Goliath statt. Der ursprüngliche Plan aus dem Baumstumpf der abgestorbenen Stöckheimer Friedenseiche im Kreuzungsbereich die Figur Goliath schnitzen zu lassen, musste aus diversen Gründen verworfen werden. Da das Vorhaben der Goliath Figur nicht auf der Fläche im Kreuzungsbereich Rohrberg, Mehmke, Lüdelsen umgesetzt werden konnte, musste man einen anderen Standort im Ort festlegen. Daher haben sich die Stöckheimerinnen und Stöckheimer für den öffentlichen Bereich vor dem „alten Gerätehaus“ der FFW entschieden, da die Figur, an diesem Platz stehend, für die Durchreisenden ebenfalls gut sichtbar ist.
Trafohaus
Mit seiner Backsteinfassade gehört der Trafoturm zu dem markantesten Gebäude im Ort und ist somit ein Zeitzeuge eines Jahrhunderts Industriearchitektur. Im Juli 2024 haben sich die Stöckheimer gemeinsam für den Erhalt des Bauwerks in ihrem Ort ausgesprochen. Aufgrund der Verlegung der Stromkabel ins Erdreich und somit durch den Wegfall der Oberstromleitungen bzw. durch den Wegfall der Freileitungen hat er seinen eigentlichen Nutzen verloren. Die neue Nutzung des Gebäudes könnte in Richtung Artenschutzturm gehen, näheres wird sich in den nächsten Jahren dazu ergeben.