Kirche Rohrberg

Aufbau und Geschichte

Die Rohrberger Kirche ist ein Spiegelbild mehrerer Jahrhunderte regionaler Kunstgeschichte. Leider lässt sich keine klar belegbare Ersterwähnung der Rohrberger Kirche finden. Eine Verifizierung der oft zitierten Kirchweihe von 1175 ist daher nicht möglich. Untersuchungen der Eichensturzhölzer im Turm haben ergeben, dass diese um 1157 bzw. 1163 stammen. Diese Erkenntnisse lassen den Schluss zu, dass zuminedest der Turm in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet wurde.

Das Gebäude wies zum Zeitpunkt der Errichtung folgenden Aufbau auf: Es verfügte über eine Apsis, ein Chorquadrat sowie ein vorspringendes Rechteckschiff. Der Turm ist ebenso breit wie das Kirchenschiff und erhob sich deutlich über diesem. Im Jahr 1752 wurde ein Fachwerkaufsatz mit Spitzdach aufgesetzt.

Im Jahr 1884 wurde die Kirche durch den Einbau des Querhauses maßgeblich neugestaltet. Der neue Grundriss ist nun kreuzförmig. Die Umgestaltung ist an dem nun verwendeten Backsteinmauerwerk statt dem zuvor genutzten Feldsteinmauerwerk erkennbar. An der Nord- und Südwand sind noch zwei vermauerte rundbogige Pforten und ein Fenster sichtbar. Im Rahmen der Neugestaltung im 19. Jahrhundert wurden zudem alle derzeitigen Fenster im Schiff sowie die Tür an der Nordseite geschaffen. Die Schlitzfenster im Turm sind original. Das Kirchenschiff war bereits in der ursprünglichen Bauausführung als Flachdecke ausgeführt. Die halbrunde Apsis stammt hingegen aus einer späteren Bauphase. Im Jahr 1884 wurde auch die Empore umgestaltet. Dabei wurden auch die Emporenbilder wieder in die Brüstung eingelassen. Im Zuge des Umbaus wurde eine neue Orgel eingebaut und am 20.07.1886 eingeweiht. Die Orgel ist bis heute auf der Empore als Prospekt erhalten. Seit 1986 wird eine Nußbrückner-Orgel im Querschiff genutzt.

Besonderes in der Kirche

  • Der historische Taufstein von 1200 mit kelchförmigem Oberteil auf einem Würfelkapitell.
  • Um 1700 entstand das Altarbild. Von Palmwedeln und Akanthus gerahmt, ist die Taufe Jesu in zeitgenössischer Weise dargestellt.
  • Ein gut erhaltenes, spätgotisches Sakramentshäuschen befindet sich neben dem Apsisbogen. Die Nische ist mit einer sandsteinernen Kielbogeneinfassung mit Wappen geschmückt.
  • Die mit reichem Schnitzwerk geschmückte Kanzel ist 1691 datiert. Der Korb wird von einer ausdrucksstarken Mosefigur getragen.
  • Die Emporenbilder aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert zeigen zeitgenössisch inspirierte Szenen aus der Passion Jesu.
  • Historisch besonders wertvoll sind die Wangentruhe und die Hermannus-Glocke
  • Das Dach der Kirche ist regelmäßig Heimat von brütenden Weißstörchen.
  • Die Kirche Rohrberg ist eine der wenigen Dorfkirchen die auf der Straße der Romanik liegen und kann als 360°-Ansicht beschaut werden (Zustand vor der umfassenden Renovierung des Innenraumes):               https://pano.erlebnisland.de/player/?pano_dir=rohrberg/dorfkirche/_tvsa

Die Kirche Heute

In der Kirche Rohrberg werden 14-tägig Gottesdienste und wöchentliche Andachten gefeiert. Zudem wird wird das Gebäude für Konzerte und Ausstellungen genutzt.
Von Ostern bis Oktober kann die Kirche im Rahmen der Offenen Kirche ganztägig besichtigt werden und lädt zur Besinnung und stillen Andacht ein.

Der Gemeindebrief mit aktuellen kirchlichen Informationen und dem Gottesdienstplan ist hier verfügbar.

 

Weiterführende Informationen:
Pfarrer Matthias Friske: „Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark“, ISBN 978-3-86732-379-6